Perspektive

Die Erzählperspektive

Sie können aus der Ich-Perspektive eines Ihrer Charaktere also subjektiv oder aus der Perspektive eines neutralen Erzählers schreiben. Kombinationen daraus sind natürlich auch möglich. Wichtig ist, dass Sie das Mittel der Perspektive bewusst einsetzen. Ständiges Springen verwirrt den Leser.

In Aufgabe zwölf zum Beispiel geht es um Perspektiven, aber wahrscheinlich anders, als Sie sich das nun vorstellen – Sie können also gespannt sein. Die Aufgabe ist Teil des Kompendiums der Schreibaufgabe und hier vollständig enthalten.

Auszug aus Kompendium der Schreibaufgabe

Mit Perspektive ist gemeint, aus wessen Sicht wir die Geschichte erleben. Wir können eine Geschichte aus der Sicht eines Erzählers schildern. Dieser kann nicht in die Köpfe der Protagonisten hineinschauen, sondern beschränkt sich auf die Erzählung der Handlungen. Diese Perspektive wird oft auch „objektiv“ bezeichnet. Im krassen Gegensatz dazu haben wir die Ich-Perspektive. Die Ich-Perspektive schreibt aus der Sicht einer Person und ist somit immer subjektiv. Sie hat den Vorteil, dass auch über Gedanken und Gefühle direkt berichtet werden kann – aber immer nur aus Sicht der einen Person. Natürlich kann die Perspektive zum Beispiel kapitelweise wechseln.

Es gibt weitere Perspektiven und auch noch Mischformen. Wenn man sich in das Thema einliest, dann stellt man fest, dass man eine ganze Menge Gestaltungsmöglichkeiten hat. Haben Sie einen Text geschrieben, so ist ein Punkt der Überarbeitung auf jeden Fall die Überprüfung der Perspektiven. Springen Sie in einem Absatz zum Beispiel zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her, so hat der Leser Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen. Wenn Sie Ihren Leser verwirren, bestraft er sie meist damit, dass die Geschichte nicht weitergelesen wird. Zu den Erzählperspektiven gibt es im Internet genug an Informationen, deswegen möchte ich jetzt dieses Thema nicht weiter ausführen. Es gibt keine Aufgabe zur Erzählperspektive, so wie Sie sie vielleicht vermuten würden. Wir werden ein wenig experimentieren. Ich schildere gleich eine kurze Szene und dazu gibt es dann die Aufgabe und wir werden uns nur um die Ich-Perspektive kümmern.

Übung zur Erzählperspektive

Drei Personen sitzen in der Wildnis um ein Lagerfeuer. Sie sind den ganzen Tag zu Fuß unterwegs gewesen und der nächste Tag wird ähnlich anstrengend werden. Sie sind gerade fertig mit dem Essen und nun wird ein Joint herumgereicht. Schreiben Sie diese Szene. Benutzen Sie Dialog und Erzählung. Wechseln Sie die Ich-Perspektive mit der Weitergabe des Joints an die nächste Person. Schreiben Sie pro Person so viel Sie möchten, aber mindestens zehn Zeilen. Wenn Sie das haben, schreiben Sie dieselbe Szene aus der Sicht einer Person, die die Gruppe aus dem Unterholz beobachtet.  Danach schreiben Sie die Szene aus der Sicht eines Tieres, das die Gruppe und den Beobachter beobachtet. Da Sie dann richtig warmgelaufen sind, beschreiben Sie die Szene aus der Sicht
des Joints!

Fazit: Probieren Sie ruhig einmal ungewöhnliche Perspektiven aus. Auch wenn die
Ergebnisse es vielleicht nicht in die fertige Geschichte passen, so bekommen Sie
doch oft wertvolle Anregungen