Die sieben Gebote guter Dialoge

Gute Dialoge zu schreiben kann einfach gelingen, wenn ihr ein paar Ratschläge berücksichtigt. Dazu habe ich gerade ein Video hochgeladen.

Sparsam mit Informationen im Dialog umgehen.

Wir alle haben schon einmal ein Buch gelesen oder einen Film gesehen, wo sich die Charaktere Informationen um die Ohren hauen, damit wir als Leser etwas besser verstehen. Informationen am besten sehr sparsam in Dialoge mit einbauen.

Nicht so viele Personen

Szenen mit Dialogen sollten übersichtlich sein. Die einzelnen Personen sollten ihren Beitrag am Dialog gemäß ihrer Rolle haben. Aber meist sind es zwei oder drei Charaktere, die im Konflikt miteinander stehen. Wenn es geht, sollten diese allein im Dialog stehen. Man kann mit Tricks arbeiten und die Unbeteiligten beschämt wegschauen lassen.

Auf Wiederholungen achten

„..“, sagte er. „…“, sagte sie. „…“,fragte er. Nichts ist langweiliger, als diese Phrasen immer in der Wiederholung zu lesen. Wie kann man es vermeiden? Man baut zum Beispiel kleine Handlungen ein, die auch auf den Gemütszustand oder die Meinung des Charakters schließen lassen.

Tim zog grimmig den Mundwinkel nach unten. „Ihr könnt mich alle Mal.“ Wütend warf er seinen Kaffeebecher an die Wand.

Stimmen unterscheiden lassen

Dazu passt, dass man sich Eigenarten überlegen kann, die den Charakter am Dialog selbst unterscheidbar machen.

Marvin wusste bereits, was Ina sagen würde, denn sie kniff ein Auge halb zusammen, so als wolle sie sich den Sachverhalt scharf stellen, wie zu kleine Schrift.

Subtext

Subtext kann wie Salz in der Suppe sein. Jede von uns kennt dass, wenn man an der Oberfläche über ein Thema spricht, aber dann plötzlich feststellt, dass sich das gesagte auf eine ganz andere Sache die eventuell viel wichtiger ist übertragen lässt.

Leser zum Komplizen machen

Wissen kann belasten. Wissen kann uns ahnen lassen, dass gleich etwas wirklich Schlimmes passieren könnte. Stellen wir uns vor, Margarethe ist eine wahnsinnige Axtmörderin und wir als Leser haben gerade mitbekommen, wie sie den Gärtner zu Kompost verarbeitet hat. Dann klingelt es an der Tür, sie kann gerade noch die blutige Axt weglegen. Hat aber ein paar rote Flecke auf der Schürze. Sie öffnet und Jakob steht vor der Tür und fragt, ob er mal telefonieren kann.

Dann könnten wir im Gespräch Jakob noch den Fleck entdecken lassen und niemand kann ahnen, was dann passiert. Der arme Jakob ist fröhlich und ahnt nicht, in welcher Gefahr er schwebt. Wir als Leser hingegen, wissen das…

Konflikt, Konflikt, Konflikt

Ohne Konflikt ist in einer Geschichte ein Dialog sinnlos. Es muss um etwas gehen, es muss unterschiedliche Ideen und Meinungen geben, um dann eine Entscheidung zu bekommen. Oft gibt es auch einen Gewinner und einen Verlierer im Dialog und das kann die ganze weitere Geschichte beeinflussen.

Außerdem sollte der Konflikt so beschaffen sein, dass er den Helden zwingt, an seinen Erfahrungen zu wachsen. Ein starker Konflikt, der richtig angegangen wird, hält deinen Helden oder deine Heldin in Atem, während er oder sie darum kämpft, das Problem zu überwinden. Ohne diesen Kampf, ohne diesen Nervenkitzel, wird deine Geschichte nie ihr volles Potenzial erreichen. Ein häufiger Fehler, den viele angehende Autorinnen und Autoren machen, ist, dass sie zu viel „Dialog“ in ihren Geschichten verwenden. Es sollte nicht dort sein, weil du über alles „reden“ kannst, was du willst.

Das waren die sieben Gebote für gute Dialoge. Kommentare gerne unter dem YouTube Video.